Die Wunderfrage


Woran würdest Du heute merken, dass über Nacht ein Wunder geschehen ist? Woran würden die anderen erkennen, dass sich für Dich das Wunder ereignet hat? Ich meine kein riesiges Weihnachts-Wunder, Wirtschafts- oder Weltwunder, sondern ein ganz persönliches. Was würden Deine Freunde, Deine Nachbarn zu Dir sagen, wenn das Wunder eingetreten ist, z.B. ein Problem gelöst ist? Was wäre anders, wenn das Wunder geschehen wäre?
Ich finde, es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken, dem nachzuspüren, was ein ganz persönliches Wunder wäre.

 Dass es Wunder gibt, daran besteht für mich kein Zweifel. Wunder geschehen... Und um Wunder zu erleben, muss man auch nicht besonders wundergläubig sein. Ich denke, dass man Wunder aus heiterem Himmel erleben kann, überraschend, man hat überhaupt nicht damit gerechnet, es lag nicht im Bereich des Wahrscheinlichen (was wir Realisten ja gerne mal zur ‚Vorhersage‘ nutzen).


Ein Wunder über Nacht?

Was ist überhaupt ein ‚Wunder‘? Der Duden sagt: außergewöhnliches, den Naturgesetzen oder aller Erfahrung widersprechendes und deshalb der unmittelbaren Einwirkung einer göttlichen Macht oder übernatürlichen Kräften zugeschriebenes Geschehen, Ereignis, das Staunen erregt. Etwas, was in seiner Art, durch sein Maß an Vollkommenheit das Gewohnte, Übliche so weit übertrifft, dass es große Bewunderung, großes Staunen erregt.
Synonyme dafür sind: Ausnahmeerscheinung, Geheimnis, Hexenwerk, Hexerei, Magie, Merkwürdigkeit, Rätsel, übernatürliche Erscheinung, wunderbare Begebenheit, Wundererscheinung, Zauberei, Zeichen; (gehoben) Mirakel; (bildungssprachlich) Mysterium, Phänomen

Soweit die Theorie. Ich stimme in einem Punkt voll und ganz damit überein, nämlich: etwas, das in seiner Art das Gewohnte, das Übliche übertrifft, dass es mich zum Staunen bringt.
Und solche Dinge geschehen – im Großen und im Kleinen. Doch ich muss sie auch sehen wollen!
Ein ‚Wunder‘ bewirkt immer eine Veränderung. Und diese finden oft sehr sprunghaft statt.

Um sie nun nicht nur zu erleiden, wie zum Beispiel ein ‚blaues Wunder‘, lohnt es, sich Gedanken zu machen, was denn anders sein könnte, anders sein sollte, wo ein Wunder geschehen kann (und das nicht nur vage und als Traum, Utopie oder unerfüllbarer, unrealistischer Wunsch). Und es muss nicht immer gleich der Lottogewinn sein:

Ich stecke in einer gedanklichen Sackgasse. Und plötzlich meldet sich da ein Freund von dem ich ewig nichts gehört habe. Und in der Unterhaltung öffnen sich mir Wege aus meinem Problem…
Oder: Ich habe einen miesen Tag, bin mit dem linken Bein aufgestanden. Nichts scheint zu klappen. Da kommt die Kollegin ins Büro, mit einem strahlenden Lächeln, und wünscht mir einfach so einen wundervollen Tag…
Oder: den ganzen Tag schon regnet es ununterbrochen. Doch es nütz nix, der Hund muss Gassi. Also Regenjacke an und raus. Und just in diesem Moment hört es auf – genau für die Zeitspanne, die ich draußen unterwegs bin …

All das können solche Wunder sein.
(Womit ich nicht sagen will, dass es nicht auch ganz große Wunder gibt!!)

Ich finde, die Wunderfrage hat es in sich. Wenn ich sie für mich kläre – also was könnte ein solches Wunder sein? – dann lasse ich auch zu, dass es passiert. Ich öffne die Tür zu den erstaunlichen Begebenheiten, zu Unvorhergesehenem.

Leben heißt, Entscheidungen treffen. In jedem Augenblick. Wir sind frei, auf die Zukunft hin zu handeln, die wir uns wünschen. Die meisten von uns sind Realisten genug, dass diese Wünsche nicht himmelblau oder rosarot sind. Und vieles regelt sich ja auch von selbst, wenn wir die nötige Geduld aufbringen – auch die, mal auf ein Wunder zu warten! Und wenn sich etwas nicht ganz oder gleich von selbst zum Guten wendet, müssen wir eben die Initiative ergreifen. Es liegt auch an uns, etwas daraus zu machen, aus unserem Leben und den Wundern, die uns jeden Tag begegnen. Geduld …

Da fällt mir dann immer der Gelassenheitsspruch der Anonymen Alkoholiker ein: »Gott (oder das Universum oder Buddha oder woran auch immer ich glaube) gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden. Gott gebe mir Geduld mit Veränderungen, die ihre Zeit brauchen, und Wertschätzung für alles, was ich habe, Toleranz gegenüber jenen mit anderen Schwierigkeiten und die Kraft, aufzustehen und es wieder zu versuchen, nur für heute.«

Dann können Wunder geschehen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch Wunder-Volle Feiertage!

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