Segen für die (Lebens)Reise



Mir tut es gut, wenn jemand an mich denkt. Wenn ich unterwegs bin, allein mit dem Auto, oder mit dem Zug. Dann tut es mir gut, wenn ich mir vorstellen kann, der oder die denkt jetzt an mich. Das macht das unterwegs sein leichter und angenehmer. Eigentlich ist das ja komisch. Denn man ist ja weiter allein im Auto und im Zug oder zu Fuß. Äußerlich ändert sich gar nichts. Außerdem es könnte ja sein, man täuscht sich. Es ist ja nicht gesagt, dass der andere wirklich an mich denkt. Es könnte sein, dass man sich das nur einbildet oder erträumt. Und selbst wenn der andere an mich denkt, wieso tut mir das gut? Allein bin ich immer noch. Muss mit allem selber klar kommen. Und trotzdem – ich bin sicher- Sie verstehen mich. Es tut gut, wenn man unterwegs ist und man weiß. Irgendwo denkt jetzt jemand an mich.
Wieso eigentlich? Irgendwie stärkt das Gedenken eines anderen mein Selbstbewusstsein. Macht mich innerlich heiter, ruhiger und positiver. Und es ist noch mehr: Das Wissen um das Gedenken ist manchmal so kräftig, dass man den anderen fast bei sich spüren kann. Meine Phantasie, mein Geist erleben den anderen real. Und wenn dieser Mensch einen mag, dann spürt man das, auch über große Entfernung hinweg. Eine schöne Erfindung der Schöpfung.
Was mir ganz besonders gut tut? Wenn ich wegfahre und ein Mensch, der mir wichtig ist und lieb, gibt mir einen Segen mit auf die Reise; dann begleitet mich dieser Mensch irgendwie.
Als ich 2011 zu meinem dreimonatigen Jakobsweg aufbrach, hat mir meiner Mutter ein Kärtchen mit einem Segen mitgegeben, den ich heute gerne an alle die gerade unterwegs sind weiterreiche:
"Möge die Straße uns zusammenführen, und der Wind in deinem Rücken sein; sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“


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