Warum ich?
Kürzlich hörte ich eine Geschichte, die in etwa so ging: ein Mann
hatte es geschafft von seinem Suchtmittel loszukommen. Er hatte sein Leben
gerade wieder in Ordnung gebracht (Arbeit, Familie, usw.) und dachte: Alles ist
gut! Genau da bekommt er die Diagnose Prostatakrebs!
Er spricht mit einem Freund und
jammert: Warum ich?
Der Freund antwortet daraufhin mit
einer Gegenfrage: Warum Du nicht?
Mich hat diese Frage des, wie ich
finde sehr weisen, Freundes nicht losgelassen. Auch ich habe im Laufe meines
Lebens immer wieder die Frage gestellt: Warum ausgerechnet ich? Vor allem
natürlich in den Zeiten, in denen es mir schlecht ging – sei es nun
körperlicher, seelischer oder finanzieller Art. Interessanterweise nie, wenn es
mir gut ging, das Glück mir hold schien und ich gefühlt auf der Sonnenseite des
Lebens lief.
Wie vermessen ist es von uns, wenn
wir meinen, das vermeintliche Unglück sollte nur die anderen treffen. Bin ich
denn etwas Besseres? Habe ich etwas Besseres verdient? Schließlich habe ich
keine Verbrechen begangen oder sonstige schlimme Dinge getan? …
Es gibt den Ausspruch: Du bekommst
immer nur so viel Last, wie Du tragen kannst!
Ich für meinen Teil werde in Zukunft
zweimal überlegen ein „Warum ich?“ zu fragen – und mir selbst dann auch die
Gegenfrage stellen: „Warum Du nicht?“
Und mich dann der Herausforderung, die
das Leben an mich bringt, stellen.
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