Good bye America ...

Die letzten Tage in Livingston sind geprägt von packen und Abschied nehmen. Ich schwanke zwischen großer Vorfreude und Traurigkeit. Zwischen Lachen und nachdenklicher Stimmung. Der Papierkram ist erledigt und alle Vorbereitungen getroffen ... so ist das ganz Praktische abgehakt, die Gefühle fahren weiter Achterbahn.

Ein abendlicher Ausflug zum Pizzabüfett mit Ines und Winfried um noch mal so richtig amerikanisches Flair zu genießen.

Ein letzter Spaziergang mit allen drei Hunden. Ein trauriger Moment und ich frage mich: Ist es richtig sie zu trennen? Werde ich Bonny je wiedersehen (sie ist immerhin schon 16)?
Ein letztes Mal fahre ich an ein paar markante Punkte, Orte, die mir besonders gefallen und halte diese fotografisch fest.
Mit Royce und Carilyn, den Nachbarn, treffe ich mich zu einem letzten Abendessen. Es ist das erste Mal das ich hier in ein richtiges Restaurant gehe (okay, ganz am Anfang vor 5 Jahren waren wir auch mal mit Freunden essen). Shrimp Boat Mannys macht hauptsächlich Fisch- und Krabbengerichte und die sind ziemlich gut. So hatten wir einen richtig netten Abend.
 
Und an meinem letzten Arbeitstag haben die Kollegen eine kleine Feier organisiert. Natürlich mit einem entsprechenden Kuchen und den obligatorischen Abschiedsgeschenken. Sehr vorausschauen von Uschi ist es, mir Schal und Handschuhe zu schenken, weil es in Deutschland sicher kalt ist. Ich werde Einige von ihnen vermissen, denn auch wenn nicht wirkliche private Kontakte entstanden sind, so habe ich doch zu ein paar von Ihnen freundschaftliche Bande geknüpft ...

14. Februar, der große Tag ist da und mit doch sehr schwerem Herzen machen wir uns auf gen Houston. Erst meine Umzugskisten abliefern, die von hier aus mit dem Container verschifft werden. Dann die Hunde noch mal kurz ein Stück spazieren und dann heißt es Abschied nehmen. Helmut fährt zurück nach Livingston, Clyde und ich betreten das Flughafengebäude. Beim einchecken gewinnt Ersterer gleich die Herzen aller Angestellten und so werden mir sogar die Kosten für den zweiten Koffer erlassen.

Etwas kritisch wird es dann noch mal, als ich ihn in seiner Box bei der 'Sperrgepäckaufgabe' auf dem Laufband im inneren des Gebäudes verschwinden sehe. Ich bete dass er in den richtigen Flieger gesetzt wird.

Und dann steige ich ins Flugzeug. Wie beim letzten Mal ist es die riesige A-380 der Lufthansa. Bis zu diesem Moment war der Tag eher von den Fragen geprägt "Tue ich das richtige? Kann ich das schaffen? Weiß ich überhaupt was mache? Was wird werden?" ... doch nun, da es im Prinzip kein Zurück gibt, wird mein Herz leichter. Und als der mächtige Vogel abhebt, hebe auch ich innerlich ab ... auf dem Weg in ein neues Leben.

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