etwas Glück im Leben kennen ...



Fundstück: Auf dass ich etwas Glück kenne im Leben

„Die Fähigkeit des modernen Menschen, unglücklich und unzufrieden zu sein, ist unbegrenzt“ – das ist einer der markigen Sprüche des verstorbenen Stuttgarter Oberbürgermeisters Manfred Rommel.

Da ist was dran, wenn ich mich so umschaue. Und das betrifft dann nicht nur moderne Zeitgenossen. Ich frage mich, woran es liegt, dass der erfolgreiche und wohlhabende 40-jährige Mann ständig über zu viel Arbeit klagt, sich materielle Dinge nur vom Feinsten leistet und dabei schlichtweg unglücklich ist.
Oder wenn sich das viel und weit gereiste Rentner Ehepaar bei jeder Gelegenheit über die Unbarmherzigkeit des Alters auslässt und alles nur schlimm findet.

Wie kann ich dieser Neigung unglücklich und unzufrieden zu sein begegnen?

Zum Beispiel, wenn ich mich an den kleinen täglichen Wundern freuen kann, dann könnte das ein Schlüssel dafür sein, dass ich ein wenig glücklicher bin – nicht jeden Tag, aber doch hin und wieder. Ich sehe Blumen blühen und Schmetterlinge in der Sonne tanzen oder das bunte Herbstlaub. Ein Kind lächelt mich mit strahlenden Augen an, mein Hund freut sich unbändig mich nach langen 5 Minuten wiederzusehen. Oder ich schaue in den Sternenhimmel und werde still und staune.


Ich empfinde es als Glücksmomente, dass ich mir ein frohes Herz bewahre – trotz allem, was dagegen spricht. Dass ich den Humor nicht verliere und immer wieder herzlich lachen kann – manchmal auch über mich selbst.

Für mich ist es ein Lernprozess gewesen, bis ich eingesehen habe: Freiheit und Glück bestehen nicht darin, dass ich alles Mögliche sammle, anhäufe und festhalte. Ein Stück Freiheit und Glück spüre ich jedoch, wenn ich auch loslassen kann. Wenn ich mich von Vorhaben verabschiede, weil sie auf einmal nicht mehr so wichtig sind. Wenn ich Dinge herschenke, die ein anderer besser gebrauchen kann. Dann fällt es mir auch leichter, Gelegenheiten zu erkennen, wo ich helfen kann.

Glücklich fühle ich mich, wenn ich dankbar bin. Dankbar  für das, was ich leisten kann – und schon geleistet habe. Dankbar für meine Freunde. Dankbar, dass ich meinen Glauben in Freiheit leben kann.

Nein, das Paradies ist die Erde auch für mich wahrlich nicht. Es gibt allzu viel Schlimmes auf unserer Erde. Und auch mich stellt das Leben immer wieder vor scheinbar unlösbare Herausforderungen.
Aber die Sehnsucht danach bleibt bei den meisten Menschen. Ich finde es toll, dass ich etwas Glück kenne im Leben und anderen davon mitteilen kann…

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