Gestern habe ich folgenden Spruch
gepostet:
Christian Görgl, ein Coach, über dessen Webseite ich kürzlich stolperte, hat das gesagt. Ich finde das eine tolle positive Aussage und sehr motivierend.
Nun, hin und wieder scheinen andere
Menschen auch zu lesen, was ich da so veröffentliche und so gab es zu diesem
Post auch einen Kommentar: »Schön wär’s…«. Spontan wollte ich antworten: »Mach
doch einfach!« … doch dann kam ich ins Grübeln. Ist es wirklich so einfach?
Oder doch eher schwer?
Nein, ich bin kein Freund der
‚Chakka-Mentalität‘, nach dem Motto: »Wenn du nur willst, kannst du alles
erreichen!« Also, ich glaube nicht, dass selbst mit täglichem Üben, aus mir
noch eine Geigenvirtuosin wird (ich kann ja nicht mal Noten lesen). Aber ganz
ehrlich, das will ich auch gar nicht. Ich glaube auch nicht, dass das gemeint
ist. Auch ist – aus meiner Sicht – nicht gemeint, das mir nun alle Wege offen
stehen und mir das ‚Glück‘ sozusagen in den Schoß fallen muss oder soll.
Für mich ist damit gemeint, ich bin der
Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in meinem Lebensfilm. Ich trage die
Verantwortung. Was ich damit dann mache, das liegt in meiner Hand.
Neugierig wie ich bin, wollte ich es
nochmal genau wissen und habe das mal – so für mich – aufgedröselt:
Komm,
gehen wir glücklich sein. … das ist eine Einladung. Eine Einladung zum Leben.
Natürlich ist nicht immer alles rosarot, auch bei mir nicht. Aber dennoch bin
ich (inzwischen) fest davon überzeugt, jeder kann glücklich sein, auch wenn es
gerade überhaupt nicht rund läuft. Für mich ist das eine Entscheidung, die
jeder treffen kann.
Das bedeutet übrigens nicht, dass ich
den ganzen Tag selig lächelnd durch die Gegend laufe. Sicher nicht. Gestern
z.B. hatte ich ziemlich üble Magenschmerzen, die erst nach gefühlten 3 Liter
Fencheltee etwas besser wurden. Da war mir nun wirklich nicht zum Lächeln
zumute. Der Nachmittag war im Eimer und ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Aber
das heißt nicht, dass ich in den Moment unglücklich war.
Für mich ist ‚glücklich sein‘ ein
Grundeinstellung im Leben. Mit der kann ich den Herausforderungen des Alltags,
des Berufes usw. in einer positiveren Form begegnen. Das hilft mir, mich auf
die Lösung zu fokussieren, anstatt auf das Problem. Es hilft mir, wie eben
gestern, die Unebenheiten auf dem Lebensweg anzunehmen und in dem Moment
dankbar für die Auszeit zu sein.
Ja, ich weiß, es gibt Lebenssituationen,
da ist das mit der Dankbarkeit ziemlich schwierig. Kenne ich selbst zu genüge. Und
doch, mit der Entscheidung ‚glücklich sein‘, schaffe ich eine Basis, die mich
trägt und mir Hoffnung gibt (wo manchmal keine zu sein scheint).
Gestalten
wir unser Leben neu
… Ich bin überzeugt, dass ich mein Leben immer wieder neu gestalten kann. Ja,
Veränderungen sind anstrengend und tun auch manchmal weh. So liegt es dann
immer an mir, ob ich bereit bin den Preis zu bezahlen. Beispiel: möchte ich in
einer Partnerschaft bleiben, die mich zwar nicht glücklich macht, aber dann ist
wenigstens jemand da? Oder breche ich aus und nehme dafür in Kauf, allein zu
sein?
Kündige ich meinen sicheren 9-to-5-Bürojob
und mache mich selbstständig? Auch auf die Gefahr, dass ich vielleicht
scheitern könnte oder weniger Geld zur Verfügung habe? … Wie gesagt, es ist
immer eine Frage des Preises, den ich bereit bin zu zahlen!
Ja, ich höre schon die Unkenrufe: aber
ich habe Verpflichtungen (Kinder, Haus, Kredit etc.). Nun, irgendwann ist man
diese Verpflichtung bewusst eingegangen und war bereit, den Preis dafür zu
bezahlen. Ich z.B. habe meinen Clyde (erwähnte ich schon mal, dass er der beste
Hund überhaupt ist :-D). Als ich ihn zu mir genommen habe, habe ich die
Verantwortung für ihn übernommen. Meine Lebenssituation war perfekt (Haus mit
Garten, Mann, die Hündin Bonny lebte schon bei uns etc.). Clyde ist inzwischen
über 13 Jahre und in dieser Zeit hat sich viel getan. Meine Lebenssituation hat
sich komplett verändert – Clyde ist natürlich trotzdem geblieben. Heute ist es
manchmal nicht ganz einfach, er ist ein älterer Herr, muss immer mal wieder zum
Tierarzt und bleibt nicht alleine. So ‚tanze‘ ich im Prinzip immer um ihn herum,
organisiere meine Urlaube so, dass er mit kann usw. Ich gebe es zu, es gibt
Momente, da nervt mich das schon. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, ihn
deswegen weg zu geben … Ich habe die Verantwortung übernommen und in 98 % der
Zeit, zahle ich den Preis sehr gerne.
So und wie war das mit dem neu
gestalten? Nun, vor vierJahren, habe ich genau das getan – nochmal ganz von
vorne anfangen (mit Clyde), mein Leben komplett umgestaltet. So, dass es mir
entspricht und ich mich darin wohlfühle. Und neu heißt ja nicht gleich, dass
ich alles andere – Alte – wegwerfe. Und wer weiß, was mich noch so erwartet.
Ich gestalte ständig Dinge in meinem Leben um – muss ja nicht immer gleich eine
komplette Runderneuerung sein.
… nach
unseren Regeln, genau so wie wir es uns vorstellen … Ich bin der
Überzeugung, dass ich durchaus ein Leben nach meinen Regeln leben kann. Was
nicht bedeutet, dass ich mich nicht an Gesetze halte und über Leichen gehe.
Aber ich habe dennoch meine „Regeln“ und „Auffassungen“.
Ein Beispiel: So gut wie jeder Mensch
sagt: man muss Kinder lieben. Ich sage (was mir jetzt wahrscheinlich
gleich wieder ‚Prügel‘ einbringt): nein! Ich muss Kinder nicht lieben. Ich mag
sie einfach nicht besonders. Ich mag nicht mit ihnen umgehen, ich mag sie nicht
um mich haben. Punkt. Darum habe ich auch keine.
Oder: eine Veranstaltung der Firma: die
Kolleginnen meinen, da muss man doch hingehen! Nö, muss ich nicht –
außer meine Chefin sagt ich soll da hin und ich kriege die Zeit bezahlt. Ansonsten,
nein, muss ich nicht. Ich mag solche Veranstaltungen nicht und sehe überhaupt
nicht ein, meine Freizeit dafür zu opfern. Punkt.
Nur weil alle um mich herum etwas tun,
muss ich das noch lange nicht. Ich darf nach meinen Regeln leben. Doch Achtung!
auch hier gilt: ich bin bereit, den Preis dafür zu bezahlen – z.B., das mich
nicht jeder mag, ja manche mich sogar ausgesprochen blöd finden. Und? Ich kann ziemlich
gut damit leben.
Und für mich gehört zu einem Leben nach
meinen Regeln und in dem ich glücklich bin, auch zu erkennen, wie gut es mir
schon geht. Dankbar zu sein für mich selbst, nicht immer mehr, immer perfekt,
immer beliebt. Einfach ich sein, da wo ich bin so wie ich bin.
Das neue Jahr ist gerade mal ein paar
Tage alt, also steht alles noch offen. Und so ein Jahresbeginn ist für mich
immer eine Chance, Dinge zu verändern – oder auch zu lassen wie sie sind. Mal
darüber nachdenken, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin – oder abbiegen
sollte. Wer will ich sein in 2017? Mit welcher Haltung, wie will ich durch
dieses Jahr gehen, in der Beziehung zu mir, meiner Familie, meinem Beruf usw.?
Wo kann ich mir Träume erfüllen und welche dürfen noch warten? Welche Menschen
passen noch in mein Leben, welche nicht (ja, das darf ich mich fragen und
entsprechend handeln)? Was sind meine Aufgaben und Pflichten und welche davon kann
ich beruhigt liegen lassen? …
Ich habe noch nicht alle Antworten, aber
wie gesagt, das Jahr hat gerade erst angefangen. Und Schon Rilke sagte: »Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem
Herzen und versuche, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und
wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forsche jetzt
nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie
nicht leben kannst. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Lebe jetzt die
Fragen. Vielleicht lebst du dann allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in
die Antwort hinein.«
Eine Antwort habe ich schon, nämlich die
nach der Haltung mir gegenüber und so werde ich mir für die nächsten Wochen dies
als mein Motto an die Wand hängen:
»Komm,
gehen wir glücklich sein. Gestalten wir unser Leben neu, nach unseren Regeln,
genau so wie wir es uns vorstellen.«
… und dann mal sehen, was da an Leben –
und sicher anderen schönen Zitaten - noch so alles kommt!
As always
Thank you for your time
Herzlichst
Wiebke
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