Feier den Tag
"Energy flows where attention goes", so lautet
eine alte Weisheit der hawaiianischen Huna-Religion. Die Energie fließt dahin,
worauf wir uns konzentrieren. - Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
Zum Beispiel, wenn ich morgens sowieso schon spät dran bin
und mich auch noch darüber aufrege, verschütte ich erst den Kaffee und dann ist
garantiert jede Ampel auf dem Weg zur Arbeit rot.
Und wenn ich frühzeitig losfahre (auch wegen besagter
Ampeln) und überhaupt gut drauf bin, fahre ich singend auf ‚grüner Welle‘. Ist
euch das auch schon passiert?
Da ist es doch ratsam, dass ich mich im tägliche Leben mehr
auf das Positive, als auf das Negative fokussiere. Ich gebe zu, es ist nicht
immer leicht. Doch wenn ich das Negative mehr beachtet, dann darf ich mich
nicht wundern, wenn im täglichen Leben nichts Positives herauskommt. Wenn ich
mein Gehirn mit vielen negativen Nachrichten, Emotionen und Gefühlen füttere,
dann darf ich im täglichen Leben nicht viel Besseres erwarten. Ein altes
Sprichwort sagt: Wer Tomaten ernten will, der darf keine Radieschen sähen…
Ich habe mir vorgenommen, meine persönliche Zeit positiver
zu besetzen, sie zu einer „Glückszeit“ zu machen. Eine Zeit der positiven
Gedanken und Gefühle!
Dazu gehört, dass ich die Flut der negativen Nachrichten –
die ich ja eh nicht ändern kann – und Gefühle kontrolliere (ich bin schließlich
ein freier Mensch und entscheide, was ich lese, im Fernsehen anschaue etc.).
Dazu gehört auch, dass ich achtsamer damit umgehe, was ich
denke und weitererzähle und mich bemühe, dass es nicht negativ ist. Ich weiß,
klappt nicht immer, aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister. Hier habe
ich übrigens mal von einer tollen Herausforderung gelesen: Denke und sage
sieben Tage lang nichts Negatives! – Ich habe das ausprobiert und ich gebe zu,
nicht geschafft. … ich übe weiter …
Nochmal eine Frage zu den negativen Gedanken: Sind Sie Teil
der Lösung oder Teil des Problems?
Sicher ist, positive Gedanken und Gefühle bereichern unser
Leben, gestalten unsere Zukunft eher so, wie wir es uns wünschen, lassen auch
an trüben Tagen die Sonne scheinen – und halten uns gesund.
Bezeichnend dafür ist eine Anekdote über Robinson Crusoe ...
Als er auf seine Insel verschlagen wurde, rettet ihm ein
Trick das Leben:
er nahm Stift und Papier, die er aus dem gesunkenen Schiff
geborgen hatte, und machte zwei Listen.
Auf die eine schreib er, was an seiner Situation schlecht
war, auf die andere das, worüber er glücklich sein konnte.
Schlecht: ich bin auf einer einsamen Insel, ohne Hoffnung,
je gerettet zu werden.
Gut: Ich bin noch am Leben und nicht ertrunken wie all meine
Kameraden.
Schlecht: ich habe keine Kleider, mich zu bedecken.
Gut: ich lebe in einem heißen Landstrich wo ich kaum Kleider
tragen könnte.
Und so weiter.
Dann beschloss er, die negativen, unabänderlichen Dinge aus
seinem Gedächtnis zu streichen, sich auf die positiven zu konzentrieren und zog
das verblüffende Fazit: "Von nun an begann ich zu folgern, dass es mir
möglich ist, mich in meiner verlassenen Lage glücklicher zu fühlen, als es
vermutlich in irgendeinem anderen Zustand der Erde je der Fall gewesen
wäre."
Nein, ich bin kein Vertreter der „always think positiv“-
Bewegung. Ich weiß um die dunklen Zeiten und Tage des Lebens und finde diese
sogar wichtig. Schon alleine deswegen, weil sie es sind, die mich wachsen
lassen, mich anspornen. Ich finde es wichtig hinzuschauen, wo ‚drückt der Schuh‘,
was ist es, das mich belastet, wo läuft es gerade nicht …
Mir geht es vielmehr um die Grundeinstellung. Darum, worauf
ich meinen Fokus lege. Wenn dieser grundsätzlich eher positiv ist, dann fällt
es auch leichter, die nicht so hellen Tage zu meistern.
Was mir hilft, ist es den Tag als ein Fest (und nicht eine
Last) anzusehen. Puh, höre ich die Unkenrufe, es ist erst Dienstag, das Wetter ist
schlecht und der Kollege ein Idiot; mein Computer streikt und so weiter … .
Hm, wie wäre es stattdessen mit: es ist Dienstag und das ist
gut so. Ich hatte in der Nacht ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf. Die
Kaffeemaschine hat lustig zur Radiomusik gegurgelt, ich bin heil im Büro
angekommen und so weiter …
Und ganz im Kleinen fängt es an, z.B. mit der roten Ampel
(über die ich mich viel weniger aufrege ;-)).
In diesem Sinne, meine Empfehlung für heute: Feier den Tag!
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