Frühmorgens. Ich trinke meinen Kaffee. Das Küchenradio krächzt die
Verkehrsnachrichten. Gefühlt quäle ich mich bereits durch den
morgendlichen Berufsverkehr. Auf dem Teppich döst mein Hund. Seufzend
räkelt er sich, knabbert schließlich an meinen Socken. Ich bücke mich -
wie hilfesuchend – zu ihm hinunter, spüre den Atem des Tieres, das
weiche Löwchenfell, den schmalen Kopf, der sich zärtlich in meine Hand
schmiegt. Mein Hund: ein Meister des Augenblicks. Seine Welt ist meine
Hand auf seinem Fell und das Anschmiegen des Kopfes. Eine andere hat er gerade nicht.
Beim Gassi gehen wandern meine Gedanken zu dem was an diesem Tag
ansteht, die voll gepackte To-Do-Liste. Er hat alle Zeit der Welt.
Schnüffelt mal hier, mal dort, hebt das Bein – oder auch nicht. Wichtig
ist nur dies eine Stück Weg, jetzt.
Abends, wenn ich ihn vom
Hundesitter abhole, fliegt er mir entgegen. Was schert es ihn ob ich
eine Stunde weg war oder eine Woche? Er feiert das glückliche
Wiedersehen. Freude pur. Radikale Gegenwart.
Lehrmeister Hund …
HAPPY Birthday Clyde!!
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