„Sehnsucht.“ Was für ein seltsam zusammengesetztes Wort:
„Sehnen und Sucht“. Ich sehne mich nach Geborgenheit, Liebe, Glück. Und dann
die Sucht. Man versteht darunter eine krankhafte Abhängigkeit. Wie passt das
zusammen? Laut Duden ist die Herkunft des Wortes Sucht undurchsichtig. Unser
Sprachempfinden verknüpft damit eher das Wort „suchen“. Suchen, sich sehnen –
das passt zueinander. Und diese „Sehn-Sucht“ hält uns unruhig und lebendig, ein
Leben lang. Warum lässt uns die Sehnsucht nicht los? – Weil die Sehnsucht nach
Leben und Glück maßlos ist, weil sie sich nicht zufrieden gibt. Ich stelle mir
vor: Ich habe alles Erdenkliche im Leben erreicht. Alle Visionen haben sich
erfüllt, alle Ideen konnte ich verwirklichen, alle Ziele erreichen – zumindest
die, die ich mir im Moment vorstellen kann. Und was geschieht? Ich bin sicher,
es wird nicht lange dauern und ich würde weiter suchen…
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