Die Sorge für
morgen stiehlt uns den Dank für gestern. Der Autor dieses Gedankens ist mir
zwar unbekannt, aber ich halte ihn für unglaublich schlau. Zu oft passiert es
mir tatsächlich, dass mich die Sorge um meine Zukunft vergessen lässt, dankbar
für das Gute in der Vergangenheit zu sein.
Dabei würde
mich ich nicht als besonders griesgrämigen Menschen bezeichnen. Und ich will
mir auch gar nicht so viele Sorgen machen. Aber irgendwie passiert das einfach.
Natürlich
überlege ich mir, was ich zu tun habe und was demnächst auf mich zukommt. Und
ob ich will oder nicht, entstehen dabei Sorgen: Was, wenn etwas schief geht?
Was, wenn ich ein Projekt nicht zum vereinbarten Zeitpunkt abliefern kann? Was
wenn jetzt auch noch die Waschmaschine kaputt geht? Was wenn es ausgerechnet
morgen regnet … Egal, was ich mache, die „Was wenn"-Fragen tauchen
automatisch in meinem Kopf auf und lassen sich auch nicht so einfach wieder
verdrängen. Meine Erfahrung sagt mir eben, dass immer etwas Unvorhergesehenes
passieren kann. Und genau das macht mir
Sorgen. Manchmal so sehr, dass ich komplett aus dem Blick verliere, dass
eigentlich viel mehr klappt als schiefgeht. Dafür müsste ich eigentlich dankbar
sein.
Wenn ich es mal
zusammenrechne, komme ich auf weit mehr Sorgen, die unberechtigt waren als auf
solche, die sich tatsächlich bestätigt haben. Im Nachhinein ärgere ich mich
manchmal sogar darüber, DASS ich mir Sorgen gemacht habe. Allein aufgrund
meiner Erfahrung müsste ich doch viel zuversichtlicher sein.
Ich glaube, es
ist einfach auch menschlich, sich ab und zu Sorgen zu machen. Das zeigt ja nur,
dass es mir wichtig ist, was ich tue. Und dass ich mich um Menschen oder Dinge
kümmere, Verantwortung übernehme. Aber trotzdem will ich dabei nicht aus den
Augen verlieren, was schon alles wunderbar geklappt hat.
Ein bisschen
liegt das ja auch an meiner Einstellung. Ob etwas gelingt oder schief geht,
hängt ja überhaupt nicht davon ab, ob ich mir Sorgen mache oder nicht.
Wenn ich meine
Sorgen verringern will, muss ich also meine Einstellung ändern. Ein bisschen
weniger „Was wäre wenn!" und ein bisschen mehr „Wird schon klappen, hat's
ja bisher auch.".
Meistens...
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