Nachdem
nun die 'Renovierungsarbeiten' abgeschlossen waren, konnte ich mich
endlich auf die Einrichtung konzentrieren, damit ich dann auch bald
in der Wohnung wohnen könnte. Das Vorrangige in diesem Fall war mal
ein Kühlschrank, denn ohne ist es mit der Lebensmittelhaltung so
bisschen schwierig. Erst Recht wenn man bekennender Käsefan ist und
ich darauf ungern verzichte. Und eine Waschmaschine wäre auch was
Gutes, denn - im Gegensatz zu den USA, wo es an jeder Ecke
Waschsalons gibt - sind die in Leinfelden eher dünn gesät; um nicht
zu sagen, es gibt sie nicht. Bleibt nur der Kauf.
Die
neue Wohnung ist ja nicht so riesig und somit die einzelnen Zimmer
auch nicht. Das heißt 08/15 Geräte passen nicht unbedingt. Also
hieß es zunächst alles vermessen. Und dann habe ich meinen Freund
'Google' zu Rate gezogen und wälzte virtuelle Kataloge. Ich stellte
mir die Frage: was will ich, was brauche ich, was kostet das?Aber
woher soll ich denn wissen, was ich wirklich brauche? 1200
Umdrehungen beim Schleudern, reicht das? Und wie Energiesparend sind
die dann wirklich? Top- oder Frontlader? Worauf muss ich achten? ...
Ich stelle mal wieder fest - und das nicht nur die Waschmaschine
betreffend -, manchmal kann die Fülle der Informationen im Internet
mehr verwirren, als nutzen. Und irgendwie bin ich ja doch eine Frau
und will dann auch sehen und anfassen, was ich dann da so kaufe. Also
vielleicht doch mal ganz persönlich in einen Laden gehen ...
Gesagt
getan, zogen meine Mum und ich eines schönen Montags los. Den Lütten
liess ich bei meinem Vater, wissend die zwei machen es sich sicher im
Wohnzimmer bequem und es geht ihnen gut. Eines war mir klar - vor
allem nach dem Miniumzug meiner Möbel - ich wollte die Geräte nicht
in den dritten Stock hoch tragen müssen. Also am Besten ein Einkauf
in einem Laden, der anliefert - und zwar bis an den Aufstellungsort,
mit anderen Worten lokal bleiben. Die Wahl fiel auf einen
Elektrohandel in Bernhausen. Alteingesessen und bekannt und - so
verriet mir Google - auch nicht viel teurer als andere.
Ein
netter junger Herr, der wirklich auch den Eindruck erweckte etwas von
seinem Job zu verstehen, beriet uns und letztlich kaufte ich neben
Kühlschrank und Waschmaschine auch noch einen Herd (in der Wohnung
ist keiner). Nicht das ich superviel koche, aber ab und zu vielleicht
doch. Und es könnte ja auch sein, ich bekomme mal Besuch. Und für
Pizza ist so ein Ofen einfach auch ganz nützlich (gefroren ist sie
immer so Kronen-unfreundlich).
Wie
jedes Kind weiss, muss man bei der Einrichtung einer Wohnung bzw. der
Küche, schon gewisse Prioritäten setzen. So gehört für mich zu
meinem eigenen Reich auf jeden Fall ein Fernseher und eine
Mikrowelle. Okay ich gebe zu, letztere ist nicht unbedingt notwendig,
aber auf jeden Fall praktisch! So fuhren wir noch einen Laden weiter
- in diesem Fall Euronics. Auch hier hatte ich Glück, auf einen
Verkäufer zu treffen, der mir die verschiedenen Fernsehgeräte
zeigte und erklärte (allerdings hatte ich mich natürlich schon
vorab mal schlau gemacht und hatte eine ungefähre Vorstellung was
ich will). Wie (fast) nicht anders zu erwarten wurde ich fündig.
Diese Geräte nahm ich auch gleich mit. Also mit umgeklappten Sitz
kann man auch in einem kleinen KIA eine ganze Menge transportieren
...
Schon
am nächsten Vormittag konnten die neuen Elektrogeräte geliefert
werden. Der Verkäufer hatte mir versprochen, dass die Lieferung
zwischen 9 - 11 Uhr sein sollte. Gut, denn ich hatte um 13 Uhr einen
Vorstellungstermin in Stuttgart und daher nicht unbegrenzt Zeit. Ich
ging rechtzeitig zur Wohnung. Werkelte ein wenig rum, bereitete alles
vor und wartete .. und wartete ... und wartete. Als die Minuten immer
weiter und unaufhaltsam in Richtung 10.30 Uhr rückten wurde ich doch
etwas nervös. Ich überlegte mir , dass die ja auch mindestens eine
halbe Stunde zum hochbringen und aufstellen brauchen. Also beschloss
ich beim Bruhns anzurufen. Erst konnte ich niemanden erreichen und
meine Adrenalinkurve neigte sich verdächtig in Richtung 'Panik'.
Aber letzten Endes nahm dann doch jemand das Telefon ab und nach
kurzer Rückfrage bestätigte er, dass der Lieferservice in gut 10
Minuten in der Silcherstraße wäre. Aufatmen. Zwar dauerte es dann
doch noch etwas länger aber letztlich kamen sie endlich - auf den
letzten Drücker bevor ich gehen musste. Zwei sehr lustige, sehr
nette junge Kerls. Sie stöhnten zwar erst als sie erfuhren, dass
auch die Waschmaschine in den dritten Stock getragen werden musste,
nahmen es aber dann mit Humor. Ruck zuck standen die Geräte und
nachdem sie mir noch den Herd angeschlossen hatten - mit Strom bin
ich immer so ein bisschen zurückhaltend - und alles funktionierte
gingen sie wieder.
Ich
ging zu meinem Vorstellungsgespräch - mit guter Laune in dem Wissen:
jetzt kann ich einziehen.
Bevor
es dann so weit war, machte ich am nächsten Tag noch einen
Shoppingtrip zum Real. Okay ich gebe es zu, manches was ich hier
käuflich erworben habe ist sicher unter die Kategorie 'Luxus'
einzustufen, aber z.B. ist für mich als Teetrinker ein Wasserkocher
doch irgendwie ein Muss. Und ein Toaster ... Aber es gibt nicht nur
den kulinarischen Aspekt zu beachten, denn auch in der neuen Wohnung
werde ich um Hausfrauentätigkeiten wohl nicht herumkommen ... also
ein Besen und Staubsauger, Wischtücher und Putzmittel ect. können
da schon sehr hilfreich sein. Immer wieder staune ich, was ich bisher
als völlig selbstverständlich hingenommen habe, da einfach
vorhanden.
Freitag,
der 22. Endlich Umzugstag! Vormittags bin ich alleine in die Wohnung,
habe schon mal Koffer mitgenommen (einen Kleiderschrank hatte ich mir
bei amazon bestellt und es auch geschafft ihn ganz alleine
aufzubauen) und allerlei Krempel, der sich schon angesammelt hat; das
geht immer schneller als man denkt. Nachmittags durfte Clyde dann
mit, so dass auch er sein neues Zuhause kennenlernt. So wirklich wohl
fühlt er sich noch nicht, denn inzwischen hat er sich an die Wohnung
meiner Eltern gewöhnt und nun schon wieder eine Umstellung - ist für
so einen kleinen Kerl noch schwerer als für einen Menschen. Ich kann
ihm das ja auch nicht erklären ... aber das ist eine andere
Geschichte.
Nach
dem Abendessen - mein Bruder nebst Familie war zu Besuch - habe ich
eben denen noch die Wohnung gezeigt. Als sie wieder weg waren, habe
ich es mir gemütlich gemacht und den Abend auf dem Sofa ausklingen
lassen. Gegen 22 Uhr noch ein letztes Mal kurz mit dem Hund raus und
dann habe ich mein Camp aufgeschlagen. Da ich noch kein Bett habe,
schlafe ich im Wohnzimmer auf der Couch (diese kann man ausklappen).
Und Bettzeug habe ich auch noch nicht, also rollte ich meinen
Schlafsack aus ... und war ziemlich bald eingeschlafen.
Man
soll sich ja immer merken, was man in der ersten Nacht in der neuen
Wohnung träumt. Nun, ich habe es vergessen. Es war irgendwas Wirres.
Aber irgendwie zählt das ja auch noch nicht, weil ich ja noch
provisorisch nächtige ...
Ich
mag es ja schon abenteuerlich und bin auch nicht wirklich
anspruchsvoll, aber eine Dauerlösung ist das sicher nicht und damit
das nun bald ein Ende hat, stand als nächstes ein Besuch im
Möbelhaus an. Meine Wahl war auf großes - nein nicht schwedisches,
sondern schwäbisches - in Reutlingen gefallen. Von Leinfelden aus
über die B27 in knapp 20 Minuten zu erreichen. Meine Mum kam mit,
während Dad mal wieder den Hund hütete. Relativ schnell wurde ich
fündig, ein Bett und Matratze, eine Kommode fürs Schlafzimmer,
Bücher- und Schuhregal. Ich hatte einen guten Tag zum Großeinkauf
gewählt, denn es gab einen satten Rabatt und die Lieferung umsonst.
Das lasse ich mir gefallen. Im benachbarten Möbel-Discount nahm ich
gleich noch ein paar Regale mit (ich war extra mit dem Auto meines
Vaters gefahren) und brachte meine Beute stolz nach Hause.
Ungeduldig
wie ich bin, machte ich mich tags drauf gleich mal ans zusammenbauen.
Ich gebe zu, ich habe das noch nie gemacht, aber dachte mir das kann
ja nicht so schwer sein. Prinzipiell bin ich doch relativ geschickt
und ich kann ja auch lesen. Doch für diese Anleitung brauchte ich
das nicht mal, denn es gibt nur Bildchen. Gleichwohl ich zugeben
muss, ich fand das machte es nicht unbedingt einfacher. So hat nun
das von mir als erstes zusammengebaute Regal ein paar Macken ... Doch
beim zweiten und dritten klappte es dann ganz gut und mir gefällt
es! Die Steigerung war dann eine Kommode, so mit Schubladen und so.
Aber auch die steht und wackelt nicht (und bisher hält auch noch
alles zusammen).
Inzwischen
habe ich die Waschmaschine getestet (funktioniert), den Herd
eingeweiht (funktioniert auch) und selbst der Staubsauger kam zu
Einsatz. Einen Schreibtisch habe ich von meinen Eltern geerbt, sowie
einen der 'antiken' Teppiche, der nun in meiner 'Bibliothek'
(so nenne ich das dritte Zimmer, auch wenn noch kein Buch darin
steht) liegt.
Und ein bisschen Dekoration hängt, steht, liegt auch schon herum - unter anderem ein paar von mir in Therapiezeiten selbst gemalte Bilder, die ich wiedergefunden hab.
Und ein bisschen Dekoration hängt, steht, liegt auch schon herum - unter anderem ein paar von mir in Therapiezeiten selbst gemalte Bilder, die ich wiedergefunden hab.
Noch
ist vieles nicht fertig (z.B. hängen von den Decken noch nackte
Glühbirnen), aber so eine Wohnung will ja auch wachsen. Und ich
warte jetzt gespannt auf die restlichen Möbel, meine Umzugskisten
und all der anderen Dinge, die da kommen.
Ach
ja und wer will, darf mich gerne mal besuchen kommen ...
Hallo Wiebke,
AntwortenLöschenschön dass du schon so viel geschafft hast! Mir gefällt Dein Schreibstil! Mach weiter so! Es macht Spaß, Deinem Blog zu folgen und Deine ersten Schritte in
?Good?-old-Germany zu mitzuerleben!
Liebe Grüße nach Leinfelden
Hans