Keiner weiß mit Sicherheit, wohin seine Lebensstraße ihn
oder sie führt. Doch oft zeichnen sich unsere Lebenswege schon ab, lange bevor
wir sie gehen. Gerade dann, wenn wir in naher Zukunft einen Kreuzung vor uns
haben. Irgendwann tauchen die ersten Zeichen auf, wir übersehen sie geflissentlich.
Erst unbewusst, doch je näher wir der Weggabelung kommen, die eine Veränderung
herbeiführen kann (und eine Entscheidung von uns verlangen wird – rechts,
links, geradeaus, zurück) schauen wir ganz bewusst in die andere Richtung. Wir
erahnen die bevorstehenden Mühen und verlangsamen den Schritt. Manche
ignorieren komplett die Tatsache, dass einen Lebenskreuzung vor ihnen liegt.
Andere wiederum machen sich schon lange vorher Gedanken welche der Straßen sie
nehmen sollen, obgleich sie noch gar nicht wissen wohin die jeweilige führt.
Währenddessen verpassen sie die Blumen am gegenwärtigen Weg.
Und dann kommt der Tag, an dem wir an der Kreuzung stehen.
Was nun? Einfach stehenbleiben und ignorieren, so tun als würden wir es nicht
sehen? Rechts in den Sandweg einbiegen, der allerdings jetzt schon nach
langsamerem Vorankommen und mühseligem Gehen aussieht? Links, in den Wald, der
gleichzeitig beschützend, aber dennoch dunkel unheimlich aussieht? Geradeaus,
über die Brücke, die zwar wackelig scheint, aber wo die Straße dahinter glatt
geteert ist und irgendwie so aussieht wie die, auf der man gekommen ist. Oder
gar umdrehen und alles bleibt wie es ist. Tut es das dann auch?
Soll man die Entscheidung alleine treffen oder fragt man
einen Freund? Höre ich auf das Herz oder den Verstand? Kompass, Landkarte,
Fehlanzeige. Und wo sind überhaupt die
Schilder geblieben, wenn man sie am dringendsten braucht?
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